Ein Tag in Bukhara

Bukhara ist eine sehr schöne Kleinstadt, alles liegt sehr nah beieinander. Zunächst gehe ich über den Platz des Toqi Sarrofon Basars, es ist der belebteste Platz der Stadt wie es scheint, Restaurants und Café, Schmuck und Teppich-Geschäfte findet man hier. Die Straße zieht mich in Richtung der Khoja-Gaukushan Madrasa, auch hier sind die Verzierungen ähnlich wie in Samarkand sehr schön anzusehen, vorbei an der Khoja Moschee geht’s zum nächsten Basar, dem Toqi Telpak Furushon Bazaar. Hier sind einige „fliegende Händler“ mit ihren Waren im Schutz der alten Gemäuer untergekommen. Zur Linken sieht man bereits das große Kalon Minarett. Mich zieht es zunächst zur Ulugbek Medrese.  

Khoja-Gaukushan Medrese
Ulugbek Medrese

Durch das Toqi Zargaron geht’s die Straße hinab zur Kalan Moschee. Es ist wenig los, der Eintritt kostet lediglich 6.000 So’m, plus 2.000 für Fotos machen, also weniger als einen Euro. Das Gelände ist etwa ein Viertel der Größe des Registans in Samarkand aber mindestens genauso schön gestaltet. Nach etlichen Fotos gehe ich zur nahen Festungsanlage „Ark“, es soll eine Zitadelle aus dem 4. oder 5. Jahrhundert vor Christus sein, sie diente als Residenz und Regierungssitz der Khane und Emire von Buchara. Im Lauf der Zeit wurden hier als Stadt in der Stadt auch Institutionen aufgenommen, wie z.B. die Münzprägung. Bei der Eroberung der Stadt durch die Rote Armee 1920 gingen etliche Holzbauten in Flammen auf, ein paar wurden nach historischen Plänen wieder aufgebaut. 

Kalon-Moschee mit Minarett
innerhalb der Kalon-Moschee

Der Eintritt beläuft sich auf 15.000 So’m sowie weiteren 10.000 So’m für die Fotografie. Es werden entsprechend zwei Tickets ausgestellt und direkt daneben entwertet. Lediglich ein kleiner Teil der Anlage ist als Museum zu besichtigen. Zwischen Artefakten und Malereien kann man in die verschiedenen Bereiche der Institutionen schauen, z.B. den Krönungssaal, von der ehemaligen Überdachung ist nur ein kleiner Teil mit Säulen erhalten. Auf der nördlichen Seite befindet sich die Djami-Moschee (Freitagsmoschee). Den Torbau und die Türme kann man leider nicht betreten. Als ich gerade im Aufbruch zurück in die Stadt war, wurde ich von einem Polizisten angesprochen, so wollte dieser wissen woher ich sei und ob ich einen Panoramagang machen wollte. Natürlich gegen Schmiergeld. Da ich bereits wusste, dass es auf der anderen Seite der Mauer nichts zu sehen gab, lehnte ich dankend ab. Ich habe bereits in meiner Vorbereitung gelesen, dass dies je nach Laune für zehn oder fünfzehn Dollar angeboten wird. Viel sieht man nicht, lediglich ein paar Fotos aus der Höhe von der Kalan Moschee wären interessant gewesen. Jedoch nicht für den Preis. 

Festung Ark

Auf dem Rückweg kehrte ich noch in einem Café ein, sehr skurril, wenn man auf dem Tisch, den Mannheimer Morgen von Januar 2018 lesen kann. Deutsch scheint in Usbekistan eine beliebte Fremdsprache zu sein. Die Auswahl war nicht schlecht von hausgemachten Kuchen bis hin zu Kartoffelwaffeln und Omelett konnte man richtig satt werden. 

Zurück in der Stadt
im Café

Die Preise waren sehr human und lecker war’s auch noch. Danach ging ich zurück ins Hotel, um nochmal ein wenig zu schlafen, es war doch eine anstrengende Anreise mit den Flügen durch die Nacht. 

Am Abend suche ich mir noch was zu futtern und bezahle im Hotel noch den Preis des Zimmers und bitte um einen Transfer für halb 3 Uhr nachts zum Bahnhof. Der Bahnhof von Buchara liegt rund 25 Minuten außerhalb der Stadt in Kogon. Die Fahrt dorthin kostet knapp 100.000 So’m. Ich nehme mir noch ein Bier mit (15.000 So’m) und verbringe die letzten Stunden auf dem Zimmer. 

Mit dem Nachtzug geht es dann gegen 4 nach Khiva. Gebucht habe ich etwa 3 Wochen vor Abfahrt ein Bett im Abteil der ersten Klasse für rund 21€. Ich bin gespannt… 

de_DE