Ein Tag in Breslau

Samstag, 20. April 2019

Früh klingelt der Wecker, eigentlich bin ich kein Fan vom frühen aufstehen, für frühe Abflüge (vor allem Direktflüge) mache ich das aber doch ganz gerne, gegen 7 Uhr komme ich an meinem neuen Heimatflughafen an, an der Sicherheitskontrolle ist ungewohnt wenig los, in zwei Minuten wäre ich eigentlich durch. Eigentlich…? Genau, mein Macbook wurde für den Sprengstofftest ausgewählt, hatte ich ja lange nicht mehr. Und es stoppte die komplette Abfertigung an dieser Spur. Über einen Positiven Test freut man sich doch wirklich nie! Die Bundespolizei rückte an, wirklich jetzt? Bitte einmal anmachen, „ja gut, dafür müssen sie es mir auch geben…“. Anmachen und Autostart des Mailprogramme war nicht genug, ich sollte doch noch auf meinem überfülltem Arbeitsplatz mehrere Dateien öffnen. Natürlich, kein Problem, so öffnete ich 4 Screenshots des Usbekistan Reports. Alles klar? Dann ist ja gut, ich kann einpacken und zum Gate bzw. in die Airport Lounge. 

Das übliche Frühstück in der üblichen Lounge, dann zu den hintersten A-Gates, es ist doch mehr los, als ich vorhin angenommen habe, ich reihe mich hinten in der non-priority Schlange ein, ich habe gestern nochmal nachgemessen, das Cullmann Daypack 300 ist leicht über den vorgegebenen Maßen, ach was solls, interessiert hier ja eh keinen. 

Ryanair Boeing 737-800 in Hamburg

Ich habe recht spät eingecheckt und im Lostopf 6D erhalten, immerhin kein Mittelsitz, die Maschine sieht ausgebucht aus. Ich verschlafe die meiste Zeit vom Flug. Mich hat heute die SP-RSD nach Krakau gebracht, mit dem nächsten Zug geht es zum Hauptbahnhof, ich habe noch etwas Zeit, um einen Wrap zu essen und mache mich zeitig zu meinem Anschluss auf. Mit dem Flixbus geht es, von der oberen Ebene des Busbahnhofs, nach Wroclaw (dt. Breslau), wo ich gegen halb vier ankomme. 

Einmal durch den Bahnhof durch und noch schnell ein Ticket für die Straßenbahn gekauft und schon sitze ich in ebendieser auf dem Weg zum Mercure Hotel am Rande der Altstadt. Von der Station sind es nur wenige Meter, freundlich werde ich begrüßt, wie es sich für einen Goldkunden gehört gibt’s direkt ein Upgrade auf eine höhere Zimmerkategorie. Nach einer kurzen Pause mache ich mich auf den Weg in die Altstadt. Vorbei am Museum für Architektur und der Markthalle komme ich zur Oder. Auf der Oderinsel Wyspa Piasek befindet sich die katholische Kirche, sie ist mit drei Brücken zum Festland verbunden, eine davon ist die Dombrücke, sie führt zum Breslauer Dom, der dem Krakauer recht ähnlich sieht. Unterwegs dorthin begegnen mir zwei Zwerge. 

Ich schlendere entlang der Kathedrale und weiteren Gebäuden, die zum Architekturzentrum gehören, nach einer runde geht es zurück über die Inseln mit Kurs auf die Altstadt, der Park Slodowa auf der gleichnamigen Insel ist gut besucht, das Wetter ist ja auch spitze. 

Blick auf’s Wasser

So komme ich nun an der Kirche des Jesus Christus und der Universität sowie des „mathematischen Turms“ der Universität vorbei. Durch eine Gasse vorbei an unzähligen Bistros, überwiegend Fastfood-Läden wie Pizza, Thai, Burger oder Döner, aber auch kleinen Cafés komme ich auf die den großen Platz der Altstadt. In einer Ecke steht die St. Elisabeth-Kirche, auf dem Platz tummeln sich die Besucher der Stadt, und auch ein weiterer „Zwerg“. 

Zwerge gibt’s hier viele

Die Zeit ist schon weit vorangeschritten und so komme ich beim historischen Rathaus von Breslau am Restaurant Pod Freda vorbei, die Karte klingt ganz gut. Es wird sogar selbst geschlachtet und geräuchert. Es ist warm und da sitzt man doch gerne draußen. Wenn ich in Polen bin, nehme ich meistens Kotelett, Sauerkraut und Salzkartoffeln, heute ist ersteres leider aus und der Kellner schlägt mir andere Fleischgerichte vor. Ich entscheide mich nun dagegen und nehme Bigos, das polnische Nationalgericht, dazu Salzkartoffel und ein großes Tyskie. Das Bier kommt im Tonkrug, allerdings nur das Große.  Das Essen kam zeitig und war sehr lecker und sättigend. Nachdem ich noch drei weitere Zwerge traf, lauschte ich noch Live Musik und ging langsam Richtung Hotel. 

Ostersonntag, 21. April 2019

Heute konnte ich mal wieder richtig ausschlafen, gegen 11 verließ ich das Zimmer und checkte aus, einen Sparziergang Liebichs Höhe machte ich noch um die Zeit bis zur Abfahrt des Busses zum Flughafen zu überbrücken. 

Mit dem Bus ging es in 43 Minuten zum Flughafen, ich hatte mir zuvor am Automaten ein Ticket für 3,40 Zloty gekauft. Die Zeit bis zum Abflug verbrachte ich noch in der Airportlounge, im Dutyfreeshop nahm ich noch ein paar Tafel meiner Lieblingsschokolade mit und machte mich zeitig zum Gate.

Tschüss…Breslau

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