Grönland – Ausflug nach Qoornoq

22. April 2023

Ich bin wieder deutlich vor dem Wecker wach, gegen 5 Uhr endet meine Nacht. Ich bin ausgeschlafen. Gegen halb 7 sitze ich bereits beim Frühstück, die Auswahl ist gut, es gibt frische Brötchen und verschiedene Aufschnitte und endlich Kaffee mit richtiger Milch. Ich esse mich erstmal satt, es steht eine Tagestour an, am Vortag hatte ich mir Snacks für unterwegs besorgt. 

Gegen halb 10 verlasse ich das Hotel, Treffpunkt ist im nahen Industriehafen, ich brauche nur drei Minuten dorthin. Da es doch etwas windiger ist, entschied ich mich noch schnell dazu die Schneehose überzuziehen, bevor es dann losging. Das Nuuk Water Taxi verspätete sich etwas. Erst kam das falsche, man gab die Auskunft, dass noch eines komme. Ein kleineres. Die Tour wird mit maximal 6 Teilnehmern durchgeführt. Wir waren heute zu fünft dazu ein Guide und ein Fahrer. Eigentlich eine gute Gruppengröße, denn mehr passen gar nicht in die Kabine des Bootes.

Es wird kurz erklärt, wie unsere Route ist, wie lange es bis zur Insel dauert, Luftlinie wären es nur 50km, auf dem Wasser ist es etwas mehr. Bis zur Insel fahren die beiden Nuuk Water Taxis mehr oder weniger parallel, das andere macht allerdings nur Sightseeing vom Wasser aus. 

An der Insel gibt es keinen Steg, wir müssen geschickt über die Felsenküste an Land gehen. Auf der Insel führt uns der Guide zunächst zur Kirche des Dorfes, das 1972 verlassen wurde, weil es die dänische Regierung so angeordnet hatte. Das Dorf lebte bis dahin ausschließlich vom Fischfang. In den Sommermonaten kommen die vertriebenen zu ihren Häusern zurück und verbringen hier ihre Ferien abseits vom städtischen Trubel in Nuuk. Unsere Route führt uns durch das Dorf, vorbei an der Schule bis hin zu den beiden verlassen Hallen der Fischfabrik. Für den Güterverkehr verband sogar eine kleine Schmalspurbahn das Dorf mit der Fabrik. 

Nach beinahe zwei Stunden Aufenthalt ging es zurück zum Ausgangsort auf’s Boot. Wir setzen die Fahrt durch den Nuuk Fjord um eine andere Insel herum fort. Das Wetter klart hier deutlich auf, sodass es sich richtig lohnt die warme Kabine zu verlassen und gut eingepackt Fotos zu machen, kalt ist es eigentlich nicht zu sehr, jedoch ist der Fahrtwind bei 25 Knoten sehr unangenehm im Gesicht. Ich sitze mit dem Rücken im Fahrtwind und nehme die umliegenden Berge und ihre Spiegelungen auf. Es macht wirklich Spaß durch den zweitgrößten Fjord der Welt fahren zu können. 

Gegen 15:30 Uhr kommen wir wieder im Industriehafen an und direkt werden wir von der Ebbe überrascht, die Tide beträgt hier 6 Meter. Und ich hab mich heute früh noch gewundert, warum die halbe Treppe unter Wasser liegt. 

Kurze Zeit später bin ich wieder im Hotel, wo ich mich erstmal wieder aufwärme. Die Zeit vergeht etwas. Auch heute esse ich wieder zu Abend im Hotel, es hat schließlich gut geschmeckt und die Preise sind angemessen für örtliche Verhältnisse. 

Heute entschied ich mich für den arktischen Kabeljau, es schmeckte wieder sehr gut. Nach dem Essen übertrug ich schonmal die Bilder auf meine externe Festplatte, ehe ich den Rucksack für die abendliche Tour packte. 

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