14. August 2015
Heute müssen wir alle früher aufstehen, gegen halb 9 gibt’s das letzte Mal Frühstück mit Blick auf Havanna. Nachdem alles zusammengepackt ist, checken wir aus und verladen unser Gepäck im Bus. Am heutigen Tag soll auch John Kerry die Stadt besuchen. Auf dem Weg aus der Stadt heraus merkt man, dass die Lage etwas angespannt ist und man einige Straßen abgesperrt hat.
Es liegen nun gute 200km Autobahn vor uns, unsere heutigen Ziele sind Pinar del Rio und Vinales. Wir fahren noch am Landsitz der Familie Castro vorbei, ehe wir fast in der blanken Natur sind. Die Autobahn wird hier von jedem genutzt, egal ob Reisebus, Lkw oder Fahrradfahrer und Pferdewagen auf der Überholspur. Eine Mindestgeschwindigkeit scheint es hier nicht zu geben, die Maximalgeschwindigkeit zeigt die Straße. Die Landschaft ist teils atemberaubend. Gegen viertel vor 11 knallt es sehr laut und wir kommen abrupt zum Stehen.
Erst draußen bemerken wir, dass wir nochmal Glück hatten, denn unser rechtes Vorderrad ist explodiert. Einen Ersatzreifen haben wir dabei nur nicht das passende Werkzeug. Nochmal Glück gehabt, denn der Unfall ist nur ein paar hundert Meter von einer Tankstelle entfernt passiert. Joel besorgt einen Mechaniker und passendes Werkzeug.
Die Polizei interessiert sich nicht für uns oder unsere Spaziergänge auf der Autobahn. Wir machen doch alle ein paar Fotos, die Panne dauert rund eine Stunde und wirft uns nur wenig aus dem sehr offenen Zeitplan.
Keine Viertelstunde nach der Weiterfahrt öffnet sich der Himmel über uns. Gegen Mittag sind wir in Pinar del Rio und besuchen als allererstes die kleine Rummanufaktur Guyabita del Pinar. Im Shop gibt es auch die Möglichkeit die beiden Sorten Seca und Dulce zu probieren und zu günstigen 3 CUC je Flasche zu kaufen.
Wir machten noch einen Rundgang durch Pinar del Rio, unter anderem auch den Besuch einer Bank, da die Möglichkeiten an Bargeld in Vinales zu kommen sehr gering sind. Karten werden dort wie so oft nicht akzeptiert.
Ein kleiner Zwischenstopp an einer privaten Tabakfarm mit angrenzender Fabrik, wo uns gezeigt wird, wie der Tabak getrocknet und die Zigarren gespresst werden. In Viñales kommen wir gegen 16:30 Uhr am Restaurant Balcon del Valle an, wir hatten Tische mit Aussicht reserviert, leider regnet es in Strömen. So finden doch noch alle unter dem kleinen, leicht undichten Dach platz. Der Eimer auf dem Tisch muss gelegentlich entleert werden.
Ich hatte mich für Red Snapper entschieden, Licht gibt es keines, denn Strom ist hier Mangelware, was es nicht leichter macht, den Fisch zu entgräten. Beilage für alle ist wie fast immer Reis mit schwarzen Bohnen. Mit Vorspeise und Dessert kostete das Menü 12 CUC, dazu noch die Getränke.
Gegen 18 Uhr sind wir dann auch in der Stadt und werden auf die vielen Casas Particulares verteilt. Ich bekam „Juanitos y Cusa“, noch kurz die Formalitäten erledigt und eine Zeit für das Frühstück ausgemacht, ehe ich meinen Bungalow beziehe. Ich erkundete noch kurz die nähere Umgebung und ging früh ins Bett, die lange Fahrt war doch anstrengend gewesen.