Borjomi – Ausflug nach Bakuriani – Teil I

Sonntag, 8. März 2020

Früh um halb Sechs klingelt der Wecker. Die absolut tollste Uhrzeit im Urlaub zum Aufstehen, denke ich dabei nur. Nachdem ich mich fertig gemacht habe verlasse ich mit „Lunch-Paket“ das Haus und gehe gegen viertel vor 7 zum Bahnhof rüber. Der Borjomi-Fluss muss lediglich kurz über die Bridge of Beauty überquert werden, dann ist man auch schon da. 

An der Info steht, man solle hier das Ticket für Bakuriani bekommen. Also Ticket für 2 Lari gekauft und einen Abschnitt für Tiflis bekommen, wie mir später gesagt wurde. 

Am Hauptbahnhof musste ich einmal kurz Umsteigen und im Zug nach Bakuriani ein neues Ticket kaufen. Wenn das Ticket nicht so günstig wäre, würde ich es als Frechheit schimpfen. 60 Cent tun jetzt nicht weh. Der Zug fährt pünktlich ab, die Umsteigezeit von fünf Minuten ist ausreichend, andererseits kann man auch die gut 3,5km vom Zentrum der Stadt her laufen. 

Durch das ganze Geschaukel döse ich leicht ein, die Fahrt dauert beinahe zweieinhalb Stunden, die Strecke zieht sich entlang der Berge und klettert nach und nach auf die 1.700m von Bakuriani. 

Nachdem wir die Brücke überquert haben, sie sieht auf den Bildern doch besser aus als sie aus dem Zug heraus wirkt, beginnt auch die Schneegrenze. Langsam wird es weißer und auch die Temperatur fällt. Der Wagen ist jedoch stark beheizt. Ich hab mich zwischendurch mal an einen Sitz ohne direkte Heizung unter dem Polster umgesetzt.

Die Sonne ist mittlerweile auch komplett aufgegangen, als wir den kleinen Bahnhof von Bakuriani erreichen. Hier wird das kleine Krokodil umgespannt, als der Prozess abgeschlossen ist, verlasse ich den Bahnhof und begebe mich in die Stadt, die eher einem langgezogenen Dorf gleicht. 

Ich finde eine passende Stelle in den Feldern und kann einige Bilder von den Schneebedeckten Gipfeln aufnehmen. Langsam kommt der Hunger und ich nehme mir mein Lunchpaket vor, es gibt Brot mit Marmelade, eine Art Omelette und ein süßes Milchbrötchen, dazu eine Orange und Wasser. 

Nachdem ich erstmal gestärkt bin mache ich mich in die andere Richtung Bakurianis auf um noch ein bisschen was zu sehen, denn ich habe ja gute vier Stunden Zeit. Zwischendurch kehre ich noch im Café Rubin ein, ich hätte mir das lieber zweimal überlegen sollen, die Bedienung ist nicht sehr freundlich und serviceorientiert. Da ich keinen großen Hunger habe, entscheide ich mich lediglich für ein paar süße Pfannkuchen und einen Schwarzen Tee. Es dauert gefühlt ewig. Immerhin waren die Pfannkuchen noch lauwarm. Nachdem ich meinen Tee getrunken habe, zahle ich. Zwangstrinkgeld ist bereits enthalten, so runde ich nicht auf. Empfehlen kann ich diese Lokalität nicht. 

Ich schaue noch am Amirani’s Park vorbei, es ist ein Joyland für Kids, allerdings führt der Weg hier in die Wälder weiter. Und auch hier bekomme ich endlich Schnee hautnah zu spüren. Ich sacke erstmal einen halben Meter tief ein, man sollte wirklich nur dort bleiben, wo es ausgetreten ist. 

Meinen ersten Schneeball in diesem Jahr kann ich nun auch außerhalb Europas werfen. Es war einfach nur angenehm in der weißen Landschaft Zeit verbringen zu können. 

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