Toshkent

Samstag, 16. März 2019

Zwar hatte ich einen Wecker auf 8 gestellt, allerdings wurde ich erst gegen 11 wach. Frühstück verschlafen. Super. Egal, ich machte mich fertig und verließ das Hotel für zunächst zwei Stunden um die Stadt zu erkunden und unterwegs was zu essen zu finden. Ich war ja schon an vielen Ecken in Osteuropa, aber hier gab’s nicht mal an jeder vierten Ecke einen Stand, was mich doch stark überraschte. Tashkent also. Bei einer kurzen Pause im Hotel duschte ich nochmal, denn die Temperatur betrug heute 24 Grad in der Spitze. Eigentlich zu viel, nach den 8 Grad in Krakau. 

Die erste Runde brachte mich um den Amur Timur Platz herum und die anliegenden Gebäude, ich war gefühlt der einzige Europäer. Die zweite Runde erfolgte vom Hotel aus in die andere Richtung vorbei am Monument of Courage bis hin zum Bauernmarkt. 

Amir Timur – der Reiter
Nationalbibliothek Usbekistans
Amir Timur – Museum
Denkmal für die Opfer des Erdbebens in Tashkent im Jahre 1966
Ein typischer Marktstand in Usbekistan

Nach der zweiten Runde aß ich noch einen Burger in einem Restaurant, was zum Hotel gehörte. Für hiesige Verhältnisse vermutlich recht teuer, für Hamburger günstig. 

Gegen 16:15 ließ ich mir mein Gepäck geben und ein Taxi zum Domestic Terminal rufen. Gefahren wird mit Taxameter, es dauerte rund 25 Minuten. Da das Inlandsterminal auf der anderen Seite des Flughafens liegt und keine Verbindung zum Internationalen Terminal besteht, ist von kurzen Connections abzuraten. 

Flughafen Tashkent – Nationales Terminal

Vor dem Terminal muss eine Kontrolle passiert werden, sehr interessant ist hierbei, dass man die Taschen auf einem Tisch abstellen muss und dann den Metalldetektor passiert, man sollte allerdings auch Handy, Pass und Geldbeutel in den Rucksack tun, bevor man passiert. Im Terminal kommt die nächste Kontrolle, hierbei wird dann alles durch den Scanner geschossen. 

Die Tafeln sind sowohl in Usbekisch als auch in Englisch, so auch der Check-In. Ich wurde noch gefragt, ob ich Flüssigkeiten im Handgepäck habe, und bekam dann mein Ticket und die Aufkleber auf den Rucksack, bevor dieser nach hinten verschwand. Online hatte ich 12F reserviert, nun war auf dem Ticket 13F, wollte ich nicht rumjammern, ahnte allerdings schon, dass es der verbaute Sitz der 757-200 war, das Fenster liegt weiter vorne als sonst.

Bei der dritten Sicherheitskontrolle wurde der Pass und das Ticket kontrolliert und die Seq.-Nr. auf einer Liste abgehakt. Wieder alles aufs Band, das MacBook sollte raus. 

Das Boarding wurde dreimal ausgerufen, bevor es startete. Das Terminal hat wenig zu bieten, ein Café, drei Automaten und ein paar Sitzbänke. Es wurde nochmals mündlich Samarkand gerufen, und so startete das Boarding an Gate 4. Elektronisch gibt’s hier nicht. Das Ticket wurde abgerissen und das wars. Mit dem Bus ging’s zum Flugzeug, vorbei an 2 A320 (nach Bukhara (BKH) und Nukus (NCU)), zu meiner dritten Boeing 757-200. Wie ich es ahnte war das Fenster weit vorne, und der Sitzabstand wahnsinnig eng. 

Auf dem Weg nach Samarkand

Das Catering bestand lediglich aus einem Becher Wasser vor dem Start. Immerhin kein Plastikmüll. Die Flugzeit wurde mit 35 Minuten angegeben und pünktlich ging es mit voller Kabine zum Start. Die Arbeiter am Rollweg winkten noch. Beim Abflug habe ich noch einen schönen Blick auf die abgestellten IL-76, IL-114 und die Tu154 bekommen, darüber hinaus auf die Stadt und den Bahnhof, die Sonne ging währenddessen über dem Aydarsee unter. Es handelt sich hierbei um den größten See der Region, welcher versehentlich künstlich entstand. 

Und schon wurde der Sinkflug angekündigt, kaum dass wir die 20.000 Fuß durchkreuzt hatten. Wir landeten pünktlich in Samarkand. Außer uns weit und breit kein Flugzeug. Der Weg zum Terminal erfolgte zu Fuß. Das Gepäck dauerte und dauerte, ich fühlte mich ähnlich wie in Zanzibar, irgendwann kamen die Gepäckwagen und die Koffer und Taschen wurden einzeln reingetragen. Meinen Rucksack konnte ich zeitnah entgegen nehmen und das Terminal verlassen, eine dedizierte Sicherheitskontrolle hatte ich hier nicht gesehen, eventuell hinter der Pass und Zollkontrolle, welche nicht genutzt werden musste. 

Boeing 757-200 UK75705 in Samarkand

Am Ausgang wartete mein Fahrer mit dem Schild Amir Hostel – wie zwei Wochen zuvor in der E-Mail angekündigt. Ein sehr freundlicher Portugiese. Interessant wem man hier so begegnet. Die Fahrt zum Hostel war lustig, durch vier Sprachen hinweg. Zeitlich dauerte es rund 20 Minuten. Im Hostel wurde ich freundlich begrüßt „oh Deutschland“. Bezahlt habe ich in Bar, mir wurde noch ein Rabatt gegeben, wenn ich bei Bookingcom stornieren würde, so tat ich dies auch. Für drei Nächte betrug der Preis irgendwas um 36$ plus 5$ Tourismussteuer. 

Im Zimmer lernte ich noch einen Franzosen aus Tadschikistan und ein paar Chinesen kennen. Später ging’s noch eine große Flasche Bier kaufen und dann gemeinsam in ein Restaurant. Das war dann auch der erste Tag in Usbekistan. 

Essen und Bier im Restaurant in Samarkand

Ich bin gespannt wie es bei Tage in Samarkand aussehen wird und freue mich jetzt auf ein paar Stunden Schlaf.  

uz_UZ