Ein letzter Tag in Borjomi

Montag, 9. März 2020

Ich habe keinen Wecker gestellt, keine Zeit zum Frühstücken ausgemacht. Gegen kurz vor Zwölf klopft es an meiner Tür. Es ist die nette Oma, sie hat sie Sorgen gemacht, ob ich noch lebe. Alles gut, versichere ich ihr, ich war nur sehr müde. Das Frühstück wartet auf mich, ich mache mich frisch und nehme es als Lunch ein, Lust mich aus dem Haus zu machen habe ich nicht so richtig.

Gegen drei mache ich mich zu einer kleinen Wanderung zur Burgruine auf. Den Weg zu finden erweist sich trotz Google Maps als schwer, irgendwann komme ich zu einer Treppe, diese führt jedoch nur auf einen verlassenen Hof. So folge ich der Straße weiter nach oben, dieser Teil Borjomis wirkt ärmlicher. Es gibt doch einen Hinweis auf die Ruine, der Weg ist steil, eine Treppe noch und ich komme aus dem Gebüsch raus. 

Die Aussicht auf Borjomi ist unglaublich. In der Ferne die Seilbahn und das Riesenrad auf dem Weg. Von der Festung ist nicht viel übrig. Ich genieße die Aussicht, bevor ich über einen Trampelpfad hinabsteige. Ich komme wieder auf dem Verlassenen Hof an. Noch eine Treppe runter und ich kann wieder den Treppenpfad von vorhin nehmen. 

Es ist noch früh, so gehe ich nochmal Richtung Seilbahn und schaue mir den Borjomi Park an. Der Eintritt kostet 2 Lari für alle, die nicht aus Borjomi sind. Einwohner der Stadt können kostenfrei hinein. In diesem Park, der sich ewig lang streckt, befindet sich auch die Quelle des landesweit bekannten Borjomi-Wassers. Man kann es sich hier auch selbst abfüllen. Ich lasse es jedoch. 

Nach einer Weile wird es kalt, mache mich also zurück in die Unterkunft, wo ich den Bericht fortsetze. Die Britin und ich wollten noch gemeinsam zum Abendessen weggehen. Gegen kurz nach Sieben brechen wir auf, heute nicht ins Old Borjomi, sondern ins Pesvebi. 

Das Restaurant ist sehr traditionell eingerichtet, das gefällt doch sehr. Die Speisekarte hat einfach zu viel Auswahl. Meine Wahl fällt auf die Forelle und Rosmarinkartoffen, meine Begleitung hatte eine Suppe und Khinkali, wovon ich auch noch zwei essen musste. Heute mit Mett gefüllt, waren auch sehr lecker und nicht so scharf wie vorgestern. Am Schluss teilten wir die Rechnung, was in Ordnung war, da auch nichts weggeworfen werden musste. 

Auf dem Rückweg nahm ich mir noch eine Cola für die morgige Zugfahrt mit. Das Zimmer zahlte ich noch am Abend und bat wieder um ein Frühstückspaket. Da ich den Frühzug nehmen wollte, sollte man wegen mir nicht so früh in der Küche stehen. Auch das ging in Ordnung und ich machte meine Sachen bereits für die Reise fertig.

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