Ein Tag in Belgrad

Mit Wizz Air kam ich am Vorabend aus Hannover, zwei Nächte wollte ich in Belgrad bleiben, hierfür buchte ich das Mercure Hotel aufgrund seiner zentralen Lage. Aufgrund der Flugverbindungen blieb mir dazwischen ein kompletter Tag in der serbischen Hauptstadt.

Früh verließ ich das Hotel, um die Stadt zu erkunden, quasi direkt neben dem Hotel steht das Regierungsgebäude, gegenüber vom Pionirski Park, da es leicht regnet erhöhe ich mein Tempo ein wenig. Vorbei am Nikole Pasica Platz geht’s in Richtung Innenstadt. Links vorbei am Hotel Moskau, die Straße hinauf zum Platz der Republik, leider ist dieser eingezäunt, da der Boden erneuert wird, dahinter liegt das Nationale Museum Belgrads. Ich biege links ab, vorbei am Studentischen Park und der Universität von Belgrad. 

Am Ende der Straße muss noch eine Kreuzung gequert werden und ich befindet mich in einem großen Park, nach rechts geht’s zum „Budenje“ und nach Links sieht man schon die alten Mauern einer Festungsanlage. Aufgrund der strategischen Lage zwischen Save und Donau wurde die Bergkuppe bereits früh im 3. Jhd. v. Chr.  befestigt, zwei Jahrhunderte später übernahmen hier die Römer und eine bewegende Geschichte begann… Im inneren Kastell entstand unter Stefan Lazarevic das Schloss des Despoten (um 14 00 n.Chr.), heute befindet sich dort das militärische Museum. Heute ist die Festungsanlage das Wahrzeichen Belgrads, des Weiteren befindet sich hier ein Dinopark und das Naturhistorische Museum. Die Aussicht über die Savemündung in die Donau ist grandios.

Ich mache den Abstieg und komme an der frz. Botschaft und dem österreichischen Kulturforum vorbei, gegenüber ist die Kirche des Heiligen Michael. Ich schlendere noch ein wenig durch die Stadt, nehme mir unterwegs ein bisschen was zu essen mit, Teigtaschen für 120 Dinar (ca. 1€). Ein guter Sattmacher. 

Mein nächstes Ziel ist der Hauptbahnhof von Belgrad, der letzte Zug verließ diesen erst am 30. Juni 2018, seither wird die Anlage zurückgebaut, den einstiegen Trubel an zehn Bahnsteigen kann man sich nur noch vorstellen, eine leere Anzeigentafel. Das Licht brennt noch, die Läden an der Seite wirken als wäre gestern noch Betrieb gewesen. Lediglich ein Gleis ist noch nicht vollständig verschwunden, in das Gebäude von Beograd-Glavna soll bald ein Museum mittelalterlicher Geschichte einziehen. Vor dem Bahnhof steht noch eine alte Dampflok. 

Weitere Aufnahmen des ehemaligen Belgrader Hauptbahnhof gibt’s hier

Auf dem Rückweg zum Hotel, der Regen wird langsam stärker, komme ich noch am Eisenbahnmuseum vorbei, welches im Bahnhof doch besser aufgehoben gewesen wäre. Das Ministerium für öffentliche Sicherheit ist Militärisches Sperrgebiet, viele Soldaten, viel Polizei. Dieses und viele andere Gebäude fielen dem NATO Bombardement von 1999 zu Opfer. Das Armeegebäude „Kasarna VII“ sieht von vorne schon wieder besser aus. In einem Supermarkt nehme ich mir noch ein Bier, eine Cola und einen Snack mit, zusammen knapp 2€. Ich warte den Regen ab und mache abends noch eine Runde, um die nächtliche Beleuchtung einfangen zu können. Bis zur Burg möchte ich allerdings nicht mehr laufen, so war es doch ein anstrengender Tag mit vielen Erlebnissen. 

Am nächsten Morgen ging es mit dem lokalen Bus wieder zurück zum Flughafen, den Wärter des Museums konnte ich für ein paar Aufnahmen von den Außenbereichen des Museums schmieren und nahm den nächsten Flug Richtung Vilnius über Budapest und Minsk mit Belavia.

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