Island Rundreise 2024
Eine winterliche Reise ins nördlichste Land Europas.
Über den Monatswechsel März/April sowie über die Ostertage planten wir mit einer Reise nach Island. Von ein paar kleineren Hindernissen bei den Flügen, die zu mehrfachen Umbuchungen führten, sehen wir einmal entspannt ab, da sich Swiss und Austrian Airlines aus Nürnberg verabschiedet haben.
Anreise
Am 24. März ging es los, wir übernachteten zunächst im Mövenpick am Nürnberger Flughafen, um die frühe Anreise zum Flughafen abkürzen zu können. Der Abflug startete bereits um 6:25 Uhr, sodass wir gegen halb 5 Uhr die Koffer bereits abgegeben hatten und gegen 5 Uhr durch die Kontrolle mit Nachkontrolle durch waren. In der Dürer Lounge gab es ein kleines Frühstück, ehe der Flug nach Frankfurt mit leichter Verzögerung boardete. Wir rollten dennoch überpünktlich los und landeten 15 Minuten zu früh… diese Zeit holten wir beim Warten aufs freie Gate wieder ein. Kurze Zeit später fanden wir uns in der Panorama Lounge ein. Sie hat zwar ein gewisses Flair, aber so recht überzeugte sie mich nicht, gerade die geringe Anzahl bequemer Sitze mit Aussicht lässt doch zu wünschen übrig.
Pünktlich zum nächsten Boarding verließen wir die Lounge wieder, statt des geplanten A220-300 wurde ein A320ceo eingesetzt, der sich jedoch als A320neo herausstellte. Warum auch immer versetzte uns die Swiss von 9AB auf 38AB ohne Fenster. Die Business Class reichte nur bis Reihe 3, daher konnte diese Ausrede nicht ins Gewicht fallen.
Der Flug ging pünktlich los, nach 39 Minuten in der Luft erreichten wir das Schweizer Drehkreuz Zürich. In der Aspire Lounge gab es einen kleinen Mittagssnack, ehe wir uns auf den Weg zu Gate A84 machten, das Boarding verzögerte sich auch hier, es mussten etliche Handgepäckkoffer aufgegeben werden.
Wir hatten Glück und hatten eine ganze 3er Reihe für uns, so ließ sich der Flug trotz enger Sitzabstände aushalten. Unterwegs gab es einen kleinen Snack und kostenfreie Softdrinks und Heißgetränke. Im Landeanflug sahen wir die Ausmaße des aktuellen Vulkanausbruchs bei Grindavik und viel Rauch, jedoch keine frische, glühende Lava.
Unsere Verspätung aus Zürich konnten wir nicht aufholen, so landeten wir mit einer halben Stunde Verspätung. Unser Gepäck kam recht schnell und noch schneller saßen wir bereits im Mietwagen.
Nach einem Stopp im Supermarkt ging es zunächst Richtung Reykjavik. Wir bogen jedoch von der Schnellstraße ab und fuhren durch die weniger befahrene Straße 43 zum Seltun Geothermalgebiet. Nach einem Besuch der gleichnamigen Anlage (kostenfrei), ging es vorbei an der Abzweigung nach Grindavik Richtung Selfoss ins Hotel Kvika.
Im Hotel checkten wir für die nächsten zwei Tage ein. Am Abend ging es noch ins nahegelegene Dorf um ein Burgermenü in der dortigen Food Hall zu besorgen.
Reisetag 1 (26. März 2024)
Nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf dem Weg zum wichtigsten Geothermalkraftwerk des Landes, hier befindet sich ein Museum, welches den Prozess der Geothermie im Kraftwerk veranschaulicht.
Eigentlich wollten wir noch zu einer Wanderung in der Nähe aufbrechen, jedoch sagte uns der starke Wind nicht zu.
Nach einem wärmenden Kaffee oder Tee ging es nochmal raus zum Strand nach Stokkseyri, auf dem Rückweg besuchten wir die Food Hall von Selfoss und wurden bei Samuelsson fündig, es gab traditionellen isländischen Fischauflauf und Fish’n’Chips.
Wir hofften am Abend noch auf Aurora, jedoch war auch gegen Mitternacht die Vorhersage noch zu gering trotz guter KPI-Werte.
Reisetag 2 (27. März 2024)
Nach einem guten Frühstück packten wir wieder das Auto und fuhren Richtung Vik, unterwegs stoppten wir beim Uridafoss und dem Seljalandsfoss.
Unser nächstes Hotel liegt am Fuße des Katla-Vulkans nahe der Ortschaft Vik. Nachdem das Auto ausgeladen war, fuhren wir noch zum Schwarzen Sandstrand Reynisfjara. Abendessen gab es im Restaurant unseres Hotels. Wir entschieden uns für die Burger mit Rind und Pulled Lamm.
Reisetag 3 (28. März 2024)
Nach einem reichhaltigen Frühstück mit isländischen Brot und Skyr machten wir uns auf den Weg Richtung Höfn, das Ziel lag fast 200km entfernt. Unser erster Stopp war spontan bei einem kleineren, teils vereisten Wasserfall, dem Foss a Sidu. Der zweite Stopp war der Lomagnupur mit Aussicht auf Geröllwüste der Gletscher von Skaftafell, das nächste Mal stoppten wir erst wieder an unserem Zielort, dem Jökulsarlon bzw. der Gletscherlagune.
Hier blieben wir einige Zeit zum fotografieren und besuchten auch den Strand auf der anderen Straßenseite, ehe wir die Rückfahrt antraten. Unterwegs wurde einmal zum Tanken sowie einmal am Fossalar Wasserfall gestoppt.
Vorbei am Hotel ging es erstmal direkt nach Vik. Bei Icewear kauften wir uns isländische Wollpullis und nahmen unser Abendessen in der Ice Cave ein. Wir entschieden uns für traditionelle Isländische Lammsuppe und Lammkotellets vom Grill.
Reisetag 4 (29. März 2024)
Heute nehmen wir Abschied von Vik, nach einem reichhaltigen Frühstück packten wir das Auto wieder voll und fuhren auf der Ringstraße wieder westwärts.
Das Flugzeugwrack der DC-3 ließen wir links liegen und fuhren direkt nach Skogar. Hier besuchten wir das Heimatmuseum und den gleichnamigen Wasserfall, ehe es weiter zum Irarfoss ging. Dort hatte ich das erste Mal die Gelegenheit ungestört mit der Drohne zu fliegen.
Zwischen Hella und Selfoss verließen wir die Ringstraße auf die 35 Richtung Reykholt auf dem Weg zur Arbakki Farmhouse Lodge. Wir konnten direkt einchecken, bezahlen und unsere Sachen ausladen.
Abends ging es ins nahegelegene Efstidalur II zum Essen, da Karfreitag war, bot man eine eingeschränkte Karte an, so entschieden wir uns für den Farmer’s und den Skyr Burger.
Reisetag 5 (30. März 2024)
Nach dem frühen Frühstück brachen wir zum großen Geysir auf. Allerdings brach dieser das letzte Mal vor fast 24 Jahren aus, nebenan der Strukkur Geysir bricht alle 8-10 Minuten aus, die Fontäne ist bis zu 35 Meter hoch. Der starke Wind ließ dieses Schauspiel jedoch schnell verschwinden.
Der nächste Stopp war der Gullfoss Wasserfall, da es sehr windig war, blieben wir nicht lange hier. Wir fuhren weiter zum Faxafoss, der Parkplatz kostet 700 ISK und ist diese auch wert, der Wasserfall ist wirklich atemberaubend und wir waren lange alleine.
Nach einem Snack im Auto fuhren wir ins nächste größere Dorf zum Einkaufen, unterwegs schauten wir nach einem Restaurant für den Abend, ehe es zurück zur Lodge ging. Das heutige Abendessen gab es im Restaurant Mika, 8km entfernt.
Reisetag 6 (31. März 2024)
Nach dem Frühstück packten wir das Auto und fuhren Richtung Thingvellir Nationalpark, ziemlich am Anfang machten wir einen kurzen Stopp an einer Aussichtsplattform, nach einem weiteren kurzen Stopp am Touristikzentrum bemerkten wir, dass die Google Maps Eintragung des dortigen Wasserfalls falsch war und fuhren weiter zum Porufoss. Der kleine Parkplatz war zwar recht voll, aber es war dennoch wenig los, am Wasserfall selbst waren wir zunächst allein, ein wenig unbeholfen machten sich zwei Touris auf den Weg noch näher an den Fall heran, wir blieben jedoch auf sicherem Boden und machten von dort unsere Bilder.
Im Anschluss ging es weiter nach Reykjavik, da Ostern war, war leider auch vieles entgegen der Maps-Öffnungszeiten geschlossen. Wir überbrückten die letzte Stunde bis zum Check-In mit der Aussicht auf die Bucht am Leuchtturm.
Pünktlich gegen 15 Uhr checkten wir ein und bezogen unser letztes Quartier. Hier entspannten wir uns zunächst und schauten nach ein paar Restaurants für die nächsten Tage. Da es sehr stark windig war, verließen wir das Hotel nur noch zum Abendessen im Grillhusid, es gab Nudeln mit Hühnchen sowie Lammfilets mit Gemüse.
Reisetag 7 (1. April 2024)
Entspannt nach dem Frühstück schauten wir uns Reykjavik und die Hallgrimskirkja an. Am Abend gingen wir bei Reykjavik Kitchen essen, es gab Kabeljau und Lengfisch für uns. Auch hier schmeckte das Essen wieder sehr gut und ließ keine Wünsche offen.
Reisetag 8 (2. April 2024)
Nach einem sehr leckeren Frühstück packten wir die Tagesrucksäcke und fuhren nördlich aus der Stadt raus, zunächst hielten wir an einem kleinem Strand im Nirgendwo, ehe es zum Glymur Wasserfall ging, leider mussten wir die Wanderung aufgrund starker Winde abbrechen. Zurück am Auto suchten wir erstmal einen Bäcker und Supermarkt in der Nähe aus, aßen zu Mittag und wärmten uns ein wenig auf. Danach nahmen wir nicht die von Maps direkt vorgeschlagene Route sondern fuhren auf der Nordseite um die Bucht, die Straße wurde schlechter je weiter wir kamen, am Ende war es eine ca. 20km lange Schotterpiste, das Auto sah entsprechend danach aus, aber wir wurden mit dem Hrunfoss belohnt und hatten diesen lange Zeit für uns alleine. Die Zeit nutzte ich um die Drohne auszupacken, denn Windstill war es selten.
Nach einiger Zeit ging es dann auf dem kürzesten Weg zurück nach Reykjavik, was auch eine Fahrt durch den tiefsten und längsten Tunnel des Landes einschloss. Am Abend besuchten wir das Old Icelandic, es gab arktischen Saibling sowie Lamm-Ribeye mit schonend gekochter Schulter, dazu ein leckeres isländisches Bier.
Reisetag 9 (3. April 2024)
An unserem letzten vollständigen Tag fuhren wir nach einem entspannten Frühstück Richtung Flughafen Keflavik, wir wollten die Brücke zwischen den Kontinenten besuchen. Nach einem netten Spaziergang und einigen schönen Aufnahmen der Umgebung und einer übenden Boeing P8 der US Navi ging es weiter Richtung Grindavik, jedoch nicht zum Vulkanschauen.
Wir besuchten einmal die Lavapools und genossen die Aussicht auf den rauen Atlantik. Auf dem Rückweg gab’s noch ein wenig Planespotting am Camp Hopkins.
Zum Abschluss besuchten wir das Harry’s Seafood and Grill Restaurant, wir entschieden uns beide für die Lammkeule, dazu ein Bier und ein Aperol Spritz.
Reisetag 10 (4. April 2024)
Nach dem Frühstück beluden wir das Auto und checkten aus, nächster Stopp Tankstelle am KEF, das Auto wollte schließlich voll zurückgegeben werden. Nachdem ich Mrs. RT mit den Koffern im Terminal gelassen hatte, brachte ich das Auto zurück und ging die 500m zu Fuß zurück.
Check-In ging schnell und die Sicherheitskontrolle war auch nicht voll. Da Lufthansa das Upgrade Gebot angenommen hatte, mehr als das Mindestgebot ist es mir nicht wert, besuchten wir direkt die Icelandair SAGA Lounge. Eine sehr schöne Lounge, in die wir ohne Business Class Ticket nicht reingekommen wären.
Auf dem Flug nach Frankfurt gab es warmes Hühnchen mit Gemüsebeilage, nach Nürnberg flogen wir jedoch wieder hinten, lohnt sich bei dem 20 Minuten Hüpfer ja nicht.
Die Flüge waren ansonsten ereignislos und pünktlich. Am Flughafen wurden wir abgeholt und kamen entspannt wieder Zuhause an.