Auf Exotenjagd nach Schottland
Vorwort
Es sind nicht mehr viele Exoten auf regulären Linien zu finden, so wird es doch immer komplizierter etwas neues zu erfliegen. Das Dreierziel, neue Airline, neues Flugzeug und neuer Flughafen wird zudem auch enorm schwierig, die Positionierung ist inzwischen eh immer erforderlich.
Anreise (20. Sept. 2024)
Gegen 19:30 finde ich mich am Nürnberger Flughafen ein, Ryanair sollte mich eigentlich um 20:45 Uhr nach Vilnius bringen, jedoch hat der Flug mal wieder 75 Minuten Verspätung. Sicherheitskontrolle geht schnell, die Lounge hat ja leider bereits geschlossen, so gibt’s im Duty Free Shop noch ein Feierabendbier von der Schanze.
Der Flug ist ereignislos, ich gehe schnellen Schrittes ins Airporthotel. Die Zimmer sind frisch renoviert und stinken nach Farbe.
Samstag (21. Sept. 2024)
Eigentlich hatte ich im Herbstsale ein Airbaltic Ticket via Riga nach Aberdeen gebucht, aber es kam natürlich anders, der Flug wurde gestrichen und zu meinem Gluck buchte man mich ohne große Bemühungen auf eine Verbindung via Amsterdam mit KLM um.
Airbaltic verlegte den Flug immer wieder um wenige Minuten, sodass wir nun um 7:50 Uhr starten sollten. Ich konnte aufgrund der Umbuchung nicht den üblichen Trick anwenden und musste mich mit einem Gangplatz zufrieden geben, die Flugzeit verschlief ich überwiegend.
In Amsterdam hatte ich einen planmäßigen Aufenthalt von 2,5 Stunden, wollte diese in der Lounge verbringen, jedoch war Einlassstopp, so gab’s eben das zweite Frühstück am Gate.
Bei KLM hatte ich mehr Glück, konnte den Sitz am Automaten noch auf ein Fenster ändern. Auf dem Flug gab’s das übliche Sandwich und ’ne Coke. Aussicht auf die holländische Küste und viele Wolken. Die Einreise in Aberdeen war nervig, weil es ewig dauerte, eine Schlange für alle und keine eGates.
Da ich noch nicht direkt zum Hotel bzw. in die Stadt wollte, suchte ich mir noch eine schöne Stelle zum Spotten, das Parkhaus war genau in der richtigen Höhe gelegen. Den Queens Flight Sikorsky S76C gab’s zur Belohnung, allerdings ohne König an Board.
Mit dem Bus gegen 13:30 Uhr ging es in die Innenstadt, das Ticket konnte kontaktlos mit Kreditkarte erworben werden, ein kurzer Fußmarsch vom Bahnhof brachte mich zum Hotel. Ich hatte mir für die heutige Nacht das Mercure The Caledonian gebucht, da es ausgebucht war, gab’s kein Upgrade. Immerhin lagen kleine Aufmerksamkeiten im Zimmer aus. Ich machte mich danach auf den Weg in die Stadt, solange das Wetter noch hält und hell war, wollte ich mir Aberdeen ansehen.
Der Hunger schrie und bei Five Guys bekam ich einen Burger. Eigentlich ziemlich teuer wie sich hinterher herausstellen sollte. Das Absackerbierchen gab’s im Hotel, da ich nachts wenig geschlafen hatte, ging es früh ins Bett.
Sonntag (22. Sept. 2024)
Nach dem Frühstück im Hotel verließ ich dieses und machte mich auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle… es kam und kam kein Bus, dann kamen gleich zwei. Super. Bei Eastern Airways checkte ich ein, gab meinen kleinen Koffer ab und begab mich durch die Kontrolle. Die Lounge befindet sich in der hintersten Ecke im Abflugbereich, es gab bereits Mittag und ein wenig Aussicht auf die Runway.
Pünktlich zur Boardingzeit suchte ich mein Gate, es befand sich am anderen Ende des Abflugbereichs.
An Walk-Gates werden die verschiedenen Inlandsflüge mit kleinem Gerät abgefertigt. Und da stand sie dann auch endlich. Die Jetstream 41. Sie brachte mich und 9 andere in den hohen Norden Schottlands. Das Ziel des heutigen Fluges war Wick. Wick ist der nördlichste Flughafen der britischen Hauptinsel. Eine Flugbegleiterin war für die Sicherheit mit an Board, das war’s dann aber auch, einen Service gab es nämlich nicht.
Für Wick hatte ich mich entschieden, da es der günstigste Flug im Eastern Airways Jetstream-Netz aufgrund des PSOs war.
Nach einer halben Stunde waren wir wieder am Boden. Das Terminal von Wick ist wirklich niedlich, jedoch nicht das Kleinste von meinen besuchten Airports auf PSO-Flügen. An das Terminal von Ruhnu kommt wahrscheinlich nichts so schnell ran…
Ich wartete abseits vom Terminal am Zaun noch auf den Abflug, erwischte noch einen Sikorsky von Bristow Helicopters, der hier offenbar noch einen Mannschaftswechsel für die Bohrinseln durchführte, ehe ich zu meiner gebuchten Unterkunft lief. Ungefähr eine halbe Stunde später war ich im Harbour House angekommen, bezahlte die Nacht und ließ mir noch ein paar Tipps fürs Abendessen geben. Das Leben blühte wirklich — nicht. Wick ist ein verschlafenes Kleinöd. Im River Pub sollte es einen Burger geben, sollte, war nämlich aus, wie gefühlt die halbe Karte, das Steak hatten sie und das war wirklich sehr lecker. Das Orkney Gold konnte man auch gut dazu trinken.
Montag (23. Sept. 2024)
Pünktlich um 8 Uhr kam mein Frühstück auf den Tisch. Die Auswahl war nicht riesig und so wurden es mal wieder Eier, wovon ich eigentlich kein Fan bin, aber gebackene Bohnen kriege ich noch weniger runter…
Nach dem Frühstück packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg zurück zum Flughafen. Ich hatte natürlich auch den Rückflug mit Eastern gebucht.
Nach einer halben Stunde hatte ich meinen Boarding Pass in der Hand, musste jedoch nochmal zur Gepäcknachkontrolle antanzen. Auf die Frage, ob sie meine Sachen durchsuchen dürften, dachte ich mir noch „habe ich überhaupt eine Wahl?“, sprach es jedoch nicht aus. Leicht verspätet landete die Jetstream aus Aberdeen, eine Handvoll Passagiere verließ die Maschine, ehe wir einsteigen konnten. Auch heute gab’s wieder nur Wolken zu sehen.
Nach der Landung erhielt ich böse Nachrichten von KLM, mein Flug war gestrichen. Technische Probleme. Einmal raus aus dem Flughafen zum Gepäckband in der hintersten Ecke und dann zum KLM Schalter, in der Hoffnung auf dem Mittagsflug mitzukönnen. Leider war dieser bereits überbucht und ich schaute was im Chat ging. Zunächst eine Umbuchung für den nächsten Tag via AMS und CDG nach NUE, 10 Minuten später war diese Verbindung auch gestrichen und ich konnte auf dem direkten Wege von AMS nach NUE einbuchen.
Hotel sollte ich mir selbst buchen, so wurde es das Holiday Inn Express am Flughafen. Von KLM gab’s noch einen 13 Pfund Gutschein auf den Boarding Pass. Nach dem Check-In, Abladen der Sachen und ein wenig Spotten auf dem Parkhaus besuchte ich das Airport Pub, es gab einen sehr leckeren Burger und dazu ein Brewdog Punk IPA. Es mundete mir.
Warum auch immer hatte ich einen Goldstatus bei IHG, jedenfalls gab’s im Hotel noch die Wahl zwischen einem Getränkegutschein und Punkten, da fiel die Wahl nicht schwer. Das Gladeye IPA kam nicht ganz ans Punk IPA ran, war aber trotzdem nicht schlecht.
Dienstag (24. Sept. 2024)
Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg zurück zum Flughafen, am Automaten checkte ich noch ein, da es online nicht möglich war. Am Abend hatte ich mir noch für 59€ das zweite Segment auf Business upgegradet, um die 6 Stunden in Amsterdam in der Lounge überbrücken zu können. Der Loungezugang allein wurde mit 75€ angepriesen.
Im Dutyfreeshop gab’s tatsächlich den Wick-Whiskey. In der Lounge gab’s noch ein kleines Bier und ein paar Chips, ehe es zum Gate ging. Der Flug war gut gebucht, ich war mit meinem Fenster glücklich, es gab wieder ein Sandwich und ’ne Coke.
Die Lounge in Amsterdam war recht voll, ich fand jedoch einen Platz und schlemmte am Buffet. Irgendwie verging die Zeit schon. Am späten Nachmittag gab’s frische Nudeln und ein Bier. Ich verließ die Lounge zeitig, wartete die letzten Minuten bis zum Beginn am Gate. German Airways sollte mich nun nach Hause bringen. Es war eine sehr freundliche Crew, die Nudeln waren extrem scharf, immerhin war ich bereits satt aus der Lounge.
Gegen 23 Uhr war ich wieder zuhause mit ziemlich genau 24 Stunden Verspätung.
KLM bezahlte die Entschädigung und die entstandenen Kosten anstandslos binnen einer Woche.
Hello.
Good cheer to all on this beautiful day!!!!!
Good luck 🙂