Gibt’s in Riga eigentlich einen Weihnachtsmarkt?

Vorwort 

Genau diese Frage stellte ich, als ich meinen vielleicht letzten richtigen Trip für 2018 plante. Wizz Air kam zunächst mit einer Mail und auch die Verfügbarkeiten waren für 10€ durchweg sehr gut, zwischendurch kam leider ein Wartungsfenster, sodass einen Tag später der Preis wieder normal war und ich nicht mehr ab Dortmund fliegen wollte. Zwar hat Wizz Air ein recht großes Hub in DTM, allerdings ist die Anbindung von Hamburg aus Mist, Frühflüge sind nie ohne Hotel oder nächtlichen Flixbus möglich.  

Verworfen war der Plan noch nicht, so dauerte es zwei Tage bis ich mit meinem Ryanair-Flugguthaben bei den Iren einen günstigen Flug ab Schönefeld gebucht habe. Die Anbindung ist zwar genauso bescheuert, aber der Preis des Nachtbusses ab Hamburg ist um einiges besser. Somit war ich gegen Mittag am Zielflughafen, ob ich zunächst das Aviation Museum besuchen werde, entscheide ich vor Ort. 

Ein Rückflug wollte auch gebucht werden und dafür kam der Sale der nationalen Fluglinie zu Gute. Neues Land + Hauptstadt, neue Airline, die CS300 hatte ich bereits vergangene Woche bei Swiss bekommen, sowie ein neues Aviation Museum. Ein Hotel wollte sich dann auch noch für die Nacht finden. Der Rückflug sollte mittags gehen, somit war ich mal wieder gute 24 Stunden vor Ort. 

Da ich wieder nach Berlin zurückfliege kommt dort auch wieder der Bus zum Einsatz. Es dauert zwar etwas länger als mit der Bahn, preislich ist es allerdings unschlagbar und einen Sitz hast du garantiert. 

08. Dezember 2018

Früh geht’s los, ich nehme die erste U-Bahn des Tages. Der Flixbus steht auch schon am ZOB und ich finde noch einen Platz im oberen Deck. Pünktlich geht’s nach Berlin, ich versuche ein wenig zu schlafen, es gelingt mir auch. Pünktlich um fünf in der Früh sind wir dann auch in SXF, die meisten steigen ebenfalls aus, so ist der N50 aus Hamburg doch die beste Möglichkeit für frühe Flüge ab Berlin. 

Ich muss doch noch mehr als eine Stunde landseitig verbringen, denn man hat eine neue Regel, dass man jetzt erst 2,5 Stunden vor Abflug reingelassen wird, vor einem Monat ging es noch anders! Irgendwann ging die Sicherheitskontrolle dann auf Grün und ich war fast direkt in der noch leeren Lounge, was sich doch recht schnell ändern sollte. Mittlerweile ging auch die Sonne auf und der Tag fing an.

Ryanair 737-800 beim Boarding

Nach dem Frühstück ging es zeitig zum Gate D34, da doch ein etwas längerer Weg anstand. Einmal mehr mit Ryanair, manchmal gibt’s einfach keine passenden Alternativen. Eingepfercht auf den Flieger warten. Mit der EI-DLE sollte es dann schließlich losgehen. Mit etwas Verspätung hoben wir ab. Ich hatte mir beim Check-In doch noch ein Exit-Fenster gebucht, so ließ es sich besser aushalten und nochmal gute anderthalb Stunden schlafen. Gegen Mittag landeten wir schließlich in Riga, Lettland ist nun mein 40. Land.

Mit dem Bus 22 geht’s direkt ins Stadtzentrum, leider regnet es sehr, so geht’s zunächst ins Hotel. Ich hatte mir mal wieder ein Mercure reserviert, durch den Goldstatus gab’s direkt ein doppeltes Upgrade in ein Deluxe Doppelzimmer, dazu noch Welcome Drink und Gift in Form von Pralinen und dem „Riga Black“-Likör. 

Mercure Hotel in Riga
Welcome Present – Pralinen und Riga Black
Blick ins Zimmer

Das Zimmer ist wirklich schön. Als es aufhört zu regnen verlasse ich das Hotel, eine Runde durch die Altstadt, vorbei an der Oper, dem Freiheitsdenkmal und den umliegenden Park bis hin zum Nationaltheater und dem Rigaer Schloss, bevor es ins innere der Altstadt geht. 

Der Weihnachtsmarkt auf dem Domplatz ist wirklich schön, klein und bietet doch mal wieder andere Eindrücke als Zuhause, wo ich diese eher meide. 

Schwarzhäupterhaus

Die Spezialitäten sind doch andere als in der Heimat.

Nach dem Essen und Verweilen geht’s über den Rathausplatz vorbei am Schwarzhäupter-haus zur Daugava. Vorbei am großen Einkaufszentrum und Bahnhof geht’s abends wieder ins Hotel. An der Bar hole ich noch den Welcome Drink ab, ein lokales Bier, auf dem Zimmer probiere ich noch Riga-Black, was mir nicht zusagt, es ist doch ein recht stark-bitterer Kräuterschnapps. 

Sonntag, 9. Dezember 2018

Die Uhrzeit ist wirklich nicht mehr christlich. Früh stehe ich auf und mache mich fertig, gegen 8 bin ich beim Frühstück, die Auswahl ist wirklich groß und reichhaltig, von Brot über gefüllte Pfannkuchen bis hinzu Eierspeisen und Fisch ist alles vorhanden, eigentlich fehlt nichts. 

Gegen halb 10 muss ich leider schon wieder auschecken. Noch schnell nach dem nächsten Bus gefragt und Richtung Riga MTS gegangen, leider knapp einen früheren Bus verpasst, aber der nächste fährt auch in einer knappen Viertelstunde. Mit dem Minibus 322 geht’s als Expresslinie zurück zum Airport, das Ticket kostet 1,15€ am Automaten oder Kiosk und 2€ beim Fahrer, gleiches gilt für den normalen Bus 22. 

Am Flughafen gehe ich noch kurz um Aviation Museum, leider ist es am Wochenende geschlossen. Es sind einige Kriegsflugzeuge, darunter auch eine Tu 22M „Swan“, aber auch eine Antonov An-26B der ehemaligen Latvian Airlines und diverse russische Helikopter ausgestellt. Das schönste Exponat befindet sich leider auf der anderen Seite des Flughafens. Die Tupolev Tu134A-3 wurde dem Museum als Zeichen der Freundschaft von Aeroflot geschenkt. Äußerlich in einem Topzustand, steht sie mit einer weiteren Tu-22M neben der Landebahn vor dem Wald. 

Auf einer Außenposition neben dem Museum steht noch die 100-year Livery der A220-300. 

Danach gehe ich durch die Security direkt in die Lounge. Hunger habe ich keinen, so trinke ich lediglich ein Bier und genieße die Aussicht. Der erwähnte A220 ist inzwischen abgehoben und macht Touch-and-Go Training zwischen den regulären Linienflügen. 

Pünktlich zum Boarding verlasse ich die Lounge und gehe zu meinem Gate. Unser Airbus steht bereits hier und so komme ich noch in den Genuss der neuen Bezeichnung. Der Platz neben mir bleibt frei, so rutsche ich ans Fenster. Mit etwas Verspätung heben wir ab, nach durchbrechen der Wolkendecke strahlt die Sonne wieder. 

Air Baltic A220-300

In Berlin landen wir auch wieder bei besten Mistwetter. Mit dem Bus und der U-Bahn geht’s für mich direkt nach Alt-Tegel, wo ich noch was esse, bevor es mit dem Flixbus nach Hause geht. 

Anflug auf Berlin-Tegel (TXL)

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