Ein Tag in Tallinn

Nach meinem Besuch von Vilnius sollte es mit Nordica weiter gen Norden gehen. In Tallinn wollte ich drei Nächte bleiben, da hier ein besonderer Ausflug zum Programm gehören sollte.

Heute kein Stadtplan, keine Vorbereitung, denn so groß ist die Stadt schließlich nicht. Ich laufe einfach drauf los, irgendwo werde ich schon ankommen. Die ganze Stadt ruht auf Kopfsteinpflaster, es ist so gut wie nichts los, kaum Touristen verirren sich hier im Winter her, auch sind kaum Autos auf den Straßen der Altstadt unterwegs. An etlichen Punkten sieht man noch Teile von der einst komplett um die Altstadt verlaufenden Unterstadt.

Fast neben meinem Hotel befindet sich die erste große Kirche, auf den Kirchturm könnte man hinauf, jedoch bin ich zu früh dran. Ich gehe also weiter, es zieht mich den Berg hinauf, zunächst an der großen orthodoxen Kirche mit schwarzen Kuppeln vorbei, auf der rechten befindet sich die Post, hinter der beeindruckenden Kirche der Präsidentenpalast. Es ist übrigens eiskalt. Lange sollte ich nicht stehen bleiben, so gehe ich die engen Gassen entlang, vorbei an der nächsten Kirche und Botschaften, dahinter liegt das Regierungsgebäude. Über drei Stufen durch einen Innenhof gibt’s einen netten Ausblick auf das neue Tallinn, einen Innenhof weiter über das Alte. 

Ich steige wieder ein Stück hinab, vorbei an der großen Kirche zum Neitsitorni, dem Burgmuseum der Stadt. Die Treppen hinab vorbei an der St. Michael’s Kirche komme ich auf den Rathausplatz, hier ist der Weihnachtsmarkt von Tallinn aufgebaut, klein und übersichtlich. Ich entscheide mich gegen ein Restaurant und abends hier zu essen. Langsam wird’s dann doch richtig kalt, vorbei an der alten Hansa, zum Stadtrand am Viru Tor. Gegenüber befinden sich die Nationaloper und Theater. Eine alte Straßenbahn quer meinen Weg, sie passen sehr gut zur Stadt. Auf dem Weg zum Hotel komme ich noch an der litauischen Botschaft vorbei. Irgendwo nehme ich die falsche Abzweigung und komme an den Hafen, hier fahren die Fähren u.a. nach Helsinki ab. Groß wie ein Kreuzfahrtschiff.

Durch das Tor beim Schifffahrtsmuseum geht’s erstmal zurück zum Hotel. Aufwärmen, bevor ich mich am Abend nochmal zu einer dunklen Runde aufmache. 

Vorbei an der Olaikirche geht’s wieder hinauf in die Oberstadt, zunächst zum Parlament von Estland und der Aleksander Newski Kathedrale. Einen Abstecher zum Tallinner Dom und per Zufall komme ich noch an der deutschen Botschaft vorbei, heute früh habe ich sie nicht wahrgenommen. Nochmal zum Neitsiturm und durch eine andere Gasse geht’s zurück zum Weihnachtsmarkt. Ich entscheide mich für den Weihnachtslachs auf Bratkartoffeln und Sauerkraut, dazu ein Glögli, wie der Glühwein hier heißt. Es ist sehr lecker und ich bin satt. Allzulange bleibe ich nicht draußen, denn morgen muss ich sehr früh raus. 

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